Zerstörer
Entwickelt wurden sie im späten 19. Jahrhundert, um Torpedoboote zu bekämpfen - daher wurden sie auch erst als „Torpedobootzerstörer“ bezeichnet. Nach und nach übernahmen sie die Rolle der Torpedoboote sogar. Es mangelte ihnen aber an Geschwindigkeit und Operationsradius. Im Laufe der Zeit behoben Veränderungen im Motordesign diese Defizite, und Marinekommandanten fingen damit an, die Flexibilität, die günstigen Unterhaltungskosten und die Möglichkeit, sie schnell einzusetzen, zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Die Entwicklung der Zerstörer nach dem Ersten Weltkrieg wurde massiv von den „V“- und „W“-Klassen der Royal Navy beeinflusst, obwohl viele Nationen individuelle Philosophien aufgrund unterschiedlicher Umstände entwickelten. Besonders die Kaiserlich Japanische Marine legte den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Zerstörern und Torpedos, da ihr die eigene industrielle Unterlegenheit gegenüber westlichen Nationen bewusst war. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte die Raketentechnik (gegen Luft-, Boden- und Wasserziele) - zusammen mit dem weit verbreiteten Einsatz von Hubschraubern - aus den Zerstörern die Arbeitstiere jeder modernen Marine der Welt.
Obwohl alle Zerstörer sehr schnell, sehr wendig und gut getarnt sind, sind ihre gefürchtetsten Waffen die Torpedos. Ihre Effektivität bestimmt die des Zerstörers, der sie einsetzt (obwohl jede Nation unterschiedlich ist). Torpedos können - vorausgesetzt sie treffen - großen Schaden anrichten oder sogar alle Schiffsklassen versenken. Da sie die Position des Zerstörers nicht direkt verraten, macht es aus ihnen sehr gute "Attentäter auf See". Gut angebrachte Torpedosalven zeichnen sich dadurch aus, dass sie „aus dem Nichts“ kommen, proaktiv um Landmassen wie Inseln herum oder weit gefächtert gegen ganze Bereiche eingesetzt werden. Im Gegensatz zu von Geschützen abgefeuerten Granaten benötigen Torpedos deutlich länger ihr Ziel zu erreichen und sie können nicht von dem Vorteil profitieren, über Landmassen hinweg fliegen zu können. Sie unterscheiden auch nicht zwischen Freund und Feind, daher müssen Zerstörerkapitäne immer darauf achten, nicht ihre nahen Teamkollegen anstelle der Gegner zu versenken.
Die Torpedowerfer sind auf zwei verschiedene Arten angebracht: Es gibt welche, die auf beiden Seiten des Schiffs abgefeuert werden können und sich um 360-Grad drehen und solche, die fest auf einer Seite angebracht sind. Beide haben Vor- und Nachteile: Schiffe mit 360-Grad-Werfern können einen großen Korridor nutzen und ihr komplettes Arsenal auf ein einzelnes Ziel abfeuern, um sich anschließend schnell dem Gefecht zu entziehen - „Treffen-und-Ausweichen“ nennt man diese Taktik. Die ist besonders nützlich für Zerstörer, die ihre Torpedowerfer „auf Deck“ montiert haben und die somit leicht beschädigt oder zerstört werden können. Die Werfer, die fest auf einer Seite angebracht sind, sind hingegen besser geschützt, können dafür aber nur kleinere Korridore abdecken. Dies bedeutet allerdings auch, dass sie schneller auf das Ziel ausgerichtet sind, das Schiff aber beide Seiten einsetzen muss, um alle Torpedos abfeuern zu können.
Der Einsatzzweck dieser Schiffe ist recht universell und vor allem abhängig von ihrer Nationalität. Japanische Zerstörer besitzen, mit ihren Kanonen, nur wenig Feuerkraft, im Vergleich zu Kreuzern und Schlachtschiffen. Sie sind sehr zerbrechlich und können meist ihr Heil nur in der Flucht suchen, wenn sie entdeckt werden. Dafür können sie aber ihre Torpedos außerhalb ihrer Erkennbarkeitsreichweite einsetzen und diese Torpedos sind die stärksten auf ihren Stufen. Die USA schicken Zerstörer ins Rennen, deren Stärke im Nahkampf liegt: Sie warten mit einer guten Mischung aus den schnellsten Kanonen und tödlichen Torpedos auf, denen es allerdings etwas Reichweite fehlt. Die Granaten benötigen einige Zeit um ihre Ziele zu erreichen, weshalb sie nur schlecht geeignet sind, auf größere Distanz gegen sich schnell bewegende Ziele eingesetzt zu werden.
Ab Stufe V können sie dafür das Defensives Fla-Feuer () einsetzen, was eigentlich exklusiv Kreuzern vorbehalten ist, um ihre Effektivität gegenüber gegnerischen Flugzeugen zu steigern. Russische und sowjetische Zerstörer sind eigentlich leichte Kreuzer, deren Hauptbewaffnung die Geschütze und nicht die Torpedos sind. Letztere sind nämlich sehr schwach auf ihren jeweiligen Stufen und den Zerstörern mangelt es zudem an Tarnwert. Diese Nachteile machen sie wieder wett durch eine unglaubliche Geschwindigkeit, die es fast unmöglich macht sie zu treffen und durch die große Anzahl an Trefferpunkten, die die anderer Nationen bei weitem übertrifft. Ihre Geschütze dürfen zudem nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Schlussendlich finden sich die Deutschen als Mittelweg zwischen ihren amerikanischen und russisch-sowjetischen Gegner wieder. Überdurchschnittliche Verborgenheit, eine gute Geschütz-Ballistik und weit reichende Torpedos stehen langsamen Turmdrehgeschwindigkeiten und Ruderstellzeiten sowie großen Wendekreisen gegenüber. Sie sind nicht so schwer zu treffen wenn sie entdeckt werden, was sie im Nahkampf nicht so attraktiv wie die die Amerikanische Linie macht, die dort brilliert. Die Nebelwände der Deutschen sind von kürzester Dauer, dafür haben sie in der Hydroakustische Suche () einen Trumpf im Ärmel, was sie auf den höheren Stufen des Technologiebaums zu gefährlichen Jägern sich im Nebel befindlicher Schiffe macht.
Zerstörer greifen primär auf zwei Verbrauchsmaterialien zurück: Den Nebelerzeuger () und den Motorboost () . Der Nebelerzeuger verschleiert die Sicht, indem er für eine gewisse Zeit im Abstand weniger Sekunden Rauch erzeugt, womit der Zerstörer (und alles darin und dahinter) verborgen wird. Diese Wand aus Rauch kann ausgedehnt werden, indem sich der Zerstörer weiter bewegt, solange der Nebelerzeuger aktiv ist. Diese Nebelwand funktioniert aber bidirektional: Man kann Schiffe in oder hinter ihr nicht entdecken, diese Schiffe können aber auch nicht durch oder aus der Wand herausschauen. Schiffe innerhalb von 2 km können auch nicht verborgen werden oder bleiben, Hydroakustische Suche () und Überwachungsradar () können Schiffe im Nebel und dahinter ebenfalls aufdecken - abhängig von ihrer jeweiligen Reichweite (näher erläutert im Kapitel Spotting). Der Motorboost erhöht die Leistung des Motors um 8%, was die Beweglichkeit erhöht und es schwieriger macht, den Zerstörer zu treffen - solange der Kapitän daran denkt, Ausweichmanöver durchzuführen oder sich in Deckung (von Inseln) zu begeben.