Kidd

Bauart

Als erste Klasse von Zerstörern, die während einer Kriegszeit der USA produziert wurde, war die Fletcher-Klasse eine logische Weiterentwicklung der Zerstörer vor dem Krieg. Die Entwicklungsfirma von „Gibbs and Cox“ hat durch Erfahrungen mit den vorherigen Klassen der Benson und Gleaves versucht, die Mängel zu beheben. Mit über 1.500 Tonnen Verdrängung erfüllten die bisherigen Entwürfe nicht die Rüstungsanforderungen von fünf 5-Zoll-Geschützen und zehn Torpedorohren, sie wurden als zu klein und zu schwer empfunden. Die Geschichte sollte beweisen, dass ihre dritte Schöpfung ein Kriegsgewinner war. Der Kampfgeist und die Ehrwürdigkeit der Fletcher wurden während des zermürbenden Kampfes im Pazifischen Ozean im Zweiten Weltkrieg regelmäßig bewiesen.

Die Schiffe der Fletcher-Klasse waren die ersten Zerstörer der US-Navy mit über 2.000 Tonnen Verdrängung. Durch eine Änderung des vorherigen Schiffsentwurfes hatte die Fletcher ein Glattdeck im Gegensatz zum Design des erhöhten Vorschiffes der Benson. Die Schiffslänge wurde dadurch erhöht, verringerte das Freibord aber verbesserte das Fahrverhalten. Insgesamt galt dieses als ein sehr tragfähiges und seetaugliches Design. Ein interessantes und erwähnenswertes Detail an dieser Konstruktion ist, dass die früh gebauten Schiffe der Fletcher-Klasse erhöhte, runde Aufbauten aufwiesen (wie auch im Spiel zu sehen). Die später gebauten Schiffe der Fletcher-Klasse (wie z.B. die Kidd) hatten niedrigere Aufbauten und eine flache Brücke.

Um trotz der höheren Tonnage die Geschwindigkeit von 38 Knoten zu behalten, wurde ein neuer Antrieb eingesetzt. Es wurden Kessel mit 20 bis 30% mehr Effizienz und Turbinen mit 20% mehr Leistung gegenüber des Vorgängers eingebaut. Letztendlich wurde ein Drittel des Innenraumes für die Antriebsmaschinen umgebaut. Der vordere Kessel- und Turbinenraum wurde durch wasserdichte Schotten vom hinteren Kessel- und Maschinenraum getrennt. Jedes einzelne Segment versorgte jeweils die Backbord- und Steuerbordschiffschraube. Bei Schäden in Kämpfen hat sich diese Bauweise als erfolgreich erwiesen, da die Maschinen seltener ausfielen.

Wie durch die Spezifikationen der US-Navy gefordert, wurde jedes Schiff der Fletcher-Klasse mit fünf 5-Zoll-Mehrzweck-Geschützen mit Einzelläufen ausgerüstet, zwei Geschütze vorne, zwei hinten und eines mittschiffs. Alle Geschütztürme wurden von Mark 37 und Mark 22 Feuerleitsystemen gesteuert. Durch die Eingaben in den Waffencomputer konnte die Hauptartillerie bei Bedarf ferngesteuert werden. Darüber hinaus wurden das „SG Oberflächenradar“ und „Näherungszünder mit variabler Zünddauer“ (beides Neuerungen der US-Navy) eingebaut. Das erlaubte eine effektive Bekämpfung von Oberflächen- und Luftzielen.

Die US-Navy hat aus den Erfahrungen von Pearl Harbor gelernt und beschlossen, die Flugabwehr zu verstärken. Im spanischen Bürgerkrieg wurden Oerlikon 20 mm und Bofors 40 mm Geschütze effektiv eingesetzt, was das „Bureau of Ordnance“ (BuOrd) der US-Navy dazu veranlasste, Lizenzen für deren Herstellung zu erwerben. Die Flugabwehr wurde während des Krieges ständig verändert. Beispielsweise waren ein Großteil der Schiffe der Fletcher-Klasse während der Dienstzeit im Pazifik hauptsächlich mit sieben 20 mm und zehn 40 mm Flugabwehrgeschützen bewaffnet.

Letztendlich wurde die Fletcher-Klasse mit zehn Torpedorohren in zwei Fünffach-Werfern ausgestattet, die mittschiffs montiert wurden und die schwerste Torpedobewaffnung aller damaligen amerikanischen Zerstörer darstellten. Durch das Mitführen von Wasserbomben in Kombination mit dem U-Boot-Sonar war die Fletcher bestens für die Jagd auf U-Boote geeignet. Insgesamt war diese Klasse mit einer Fülle von Werkzeugen zur Bekämpfung unzähliger Bedrohungen ausgestattet.

Angesichts der zunehmenden Brutalität und Verzweiflung von japanischen Kamikaze-Angriffen auf amerikanische Flugzeugträgerverbände in der späteren Pazifik-Kampagne hielt es die US-Navy angebracht, die Flugabwehrbewaffnung von Schiffen überall zu verbessern, wo es möglich war. 1945 wurde bei etwa 55 Schiffe der Fletcher-Klasse, darunter auch die Kidd, der vordere Torpedowerfer demontiert, um durch eine Flugabwehrplattform mit zwei Vierfach-Geschützen ersetzt zu werden. Zusätzlich zu den drei existierenden Doppel-Lafetten mit 40 mm wurde die Anzahl auf vierzehn 40 mm-Geschützen erhöht. Darüber hinaus wurden die sieben 20 mm-Einzelgeschütze durch sechs Doppelgeschütze ersetzt, so dass insgesamt zwölf 20 mm-Flugabwehrgeschütze vorhanden waren.

Am Ende wurden 175 Schiffe der Fletcher-Klasse von elf unterschiedlichen Werften in den USA gebaut. Die USS Kidd' (DD-661) war das 133. Schiff der Fletcher-Klasse, benannt nach Konteradmiral Isaac C. Kidd (während des Untergangs des Flaggschiffes USS Arizona am 7. Dezember 1941 umgekommen). Durch die Patenschaft von Mrs. Kidd baute die „Federal Shipbuilding and Drydock Company“ in Kearny, New Jersey die Kidd. Sie wurde am 16. Oktober 1942 auf Kiel gelegt und der Stapellauf war am 28. Februar 1943.

Dienstzeit

Die USS Kidd (DD-661) wurde acht Wochen später, am 23. April 1943, bei der US-Navy in Dienst gestellt. Nach ihrer Testfahrt kreuzte sie im Atlantik und in der Karibik, bevor sie im August 1943 als Teil der Begleitflotte der USS Alabama (BB-60) und der USS South Dakota (BB-57) in den Pazifik aufbrach. Kurz nach ihrer Ankunft in Pearl Harbor bekam sie den Auftrag, bis Anfang Oktober Flugzeugträger nach Wake Island zu begleiten. Mitte Oktober schloss sich die Kidd einer großen Task Force an, die Rabaul angreifen und die Landungen in Bougainville unterstützen sollte. Während dieser gefährlichen Zeit in den südlichen Inseln verließ die Kidd die Formation, um die Besatzung eines Flugzeuges zu retten, das von der USS Essex (CV-9) gestartet war. Während sie die Flugzeugbesatzung aufnahm, stürzten sich Massen an japanischen Flugzeugen auf sie um sie zu versenken, solange sie alleine unterwegs war. Ihre Flugabwehrgeschütze erhellten den Himmel, schossen drei japanische Flugzeuge ab und schlossen die Rettungsaktion ohne jeglichen Schaden erfolgreich ab. Die Kidd verblieb im südöstlichen Pazifik, schirmte alliierte Schiffe ab und bombardierte Küstenlinien, bevor sie Anfang Dezember nach Pearl Harbor zurückkehrte, wo sie bis zum Jahreswechsel blieb.

Am 11. Januar 1944 war die Kidd wieder auf See und fuhr zu den Marshall-Inseln, um die angreifenden amerikanischen Streitkräfte zu verstärken. Von März bis April bewachte die Kidd den sich im Bau befindlichen Flugplatz auf der Insel Emirau, und unterstützte später die Operationen vor Neuguinea. Sie kämpfte in der Kampagne der Marianen von Juni bis Juli und bombardierte Guam für die bevorstehende Invasion. Nach einigen Monaten harten Dienstes kehrte die Kidd Ende August 1944 zur Reparatur nach Pearl Harbor zurück. Sie lief dort am 15. September wieder aus und erreichte Manus Anfang Oktober. Von dort aus schloss sie sich der riesigen Invasionsflotte der Philippinen an, die am 20. Oktober in den Golf von Leyte einfuhr. Während der Anfangsphase der Invasion überwachte sie die Landungen und leistete Feuerunterstützung auf den Philippinen, bevor sie über Neuguinea nach Mare Island in Kalifornien zurückkehrte und dort Weihnachten 1944 ankam.

Der nächste Einsatz der Kidd war am 19. Februar 1945, als sie sich der Task Force 58 auf dem Weg nach Okinawa anschloss. Die Kidd beschirmte alliierte Schiffe, schütze Landungen, bombardierte wichtige Ziele an Land, rettete Piloten, beschützte die stark beschädigte USS Franklin (CV-13) und schoss Kamikaze-Flugzeuge ab. Während sie Anfang April 1945 einen vorgelagerten Wachposten verteidigte, wehrte die Kidd zusammen mit den Divisionskollegen USS Black (DD-666), USS Bullard (DD-660) und USS Chanucey (DD-667) drei Luftangriffe auf ihre Position ab. Nach dem dritten Überfall stürzte ein einzelnes japanisches Flugzeug auf ihr Deck. 38 Männer starben und 55 wurden verwundet. Beschädigt und personell unterbesetzt kehrte sie mit langsamer Geschwindigkeit für Reparaturen nach Pearl Harbor zurück, von wo aus sie am 24. September 1945 zur Außerbetriebnahme nach San Diego zurückkehrte und das Ende des Zweiten Weltkrieges folgte. Sie wurde am 10. Dezember 1946 außer Dienst gestellt und trat der Reserve-Flotte des Pazifiks bei.

Es sollte nur eine kurze Verschnaufpause werden. Die USS Kidd wurde nur fünf Jahre später mit dem Ausbruch des Korea-Krieges wieder in den aktiven Dienst in der US-Navy gestellt. Den Reaktivierungsprotokollen folgend wurde die Kidd am 28. März 1951 wieder in Betrieb genommen und machte sich auf den Weg in den Westpazifik. Sie erreichte Yokosuka in Japan am 15. Juli und schloß sich der Task Force 77 an. Als erstes patrouillierte sie an der südkoreanischen Küste, bis sie an die Ostküste der koreanischen Halbinsel verlegt wurde. Von Oktober 1951 bis Januar 1952 bombardierte die USS Kidd Gelegenheitsziele entlang der Küste bis ihr befohlen wurde, nach San Diego zurückzukehren. Dort kam sie am 6. Februar 1952 an. Mitte September kehrte sie nach Korea zurück und patrouillierte vor der nordkoreanischen Küste, nachdem Waffenstillstandsverhandlungen begonnen wurden. Sie blieb vor Korea stationiert, bis sie über Midway und Pearl Harbor am 20. März 1953 nach San Diego zurückkehrte, um dort generalüberholt zu werden.

Die Kidd blieb bis 1964 im aktiven Dienst im Pazifik und besuchte Häfen in Japan, Okinawa, Hongkong, den Philippinen und Australien. Im Jahr 1960 wurde sie zur Atlantikflotte versetzt und kreuzte in der Karibik und im Atlantik. Mitte Juni 1964 wurde die Kidd außer Dienst gestellt und schloss sich der Reserve-Flotte im Atlantik an, stationiert in Philadelphia. 1982 wurde die Kidd zu einem der drei Schiffe der Fletcher-Klasse, die als Kriegsdenkmäler erhalten blieben. Sie wurde von Philadelphia nach Baton Rouge, Louisiana geschleppt, wo sie am 23. Mai 1982 in die Obhut der Louisiana Naval War Memorial Commission gegeben und zu einem militärischem Museumsschiff wurde. Die Kidd ist der einzige erhaltene Zerstörer der US-Navy, der das Aussehen des Zweiten Weltkrieges behalten hat.hre ursprüngliche Ausstattung von August 1945 wurde nach und nach wiederhergestellt (ein Prozess, der fast 15 Jahre lang harte Arbeit von Freiwilligen und einer Vielzahl von Sachspenden bedeutete).

Die Kidd ist heute berühmt für ihren ausgezeichneten Zustand und die Wartung und es werden regelmäßig Veranstaltungen auf ihrem Deck abgehalten. Ihre spezielle Vertäuung berücksichtigt die drastischen saisonalen Schwankungen des Wasserpegels vom Mississippi-Fluss. Im Frühjahr und Sommer liegt sie ruhig im Wasser, wenn der Wasserstand hoch steht. Wenn er im Winter und Herbst sinkt, ruht die Kidd sanft auf einer Reihe von Blöcken.</div></div></div>

Referenzen

1. Fletscher-Klasse Zerstörer - Wikipedia
   

Schiffe der U.S.A.

Zerstörer	II Sampson • II Smith • III Wickes • IV Clemson • IV DD 214 • V Nicholas • V Hill • VI Farragut • VI Monaghan • VII Mahan • VII Sims • VII Sims B • VIII Benson • VIII Kidd • IX Fletcher • IX Benham • IX Halford • IX Black B • IX Black • IX Johnston • IX GQ Johnny • X Gearing • X Somers • X Forrest Sherman • X Hull • ★ Joshua Humphreys
Kreuzer	I Erie • II Chester • II Albany • III St. Louis • III Charleston • IV Phoenix • V Omaha • V Marblehead • V Marblehead Lima • V Rattlehead • VI Pensacola • VI Dallas • VII Atlanta • VII New Orleans • VII Helena • VII Indianapolis • VII Atlanta B • VII Boise • VII Flint • VIII Baltimore • VIII Cleveland • VIII Wichita • VIII Anchorage • VIII Congress • VIII Rochester • VIII San Diego • VIII AL Montpelier • VIII Protector • IX Buffalo • IX Seattle • IX Vallejo • IX Alaska • IX Tulsa • IX Alaska B • IX Cambridge • X Des Moines • X Worcester • X Puerto Rico • X Salem • X Austin • ★ Jacksonville • ★ Annapolis
Schlachtschiff	III South Carolina • IV Wyoming • IV Arkansas Beta • V New York • V Oklahoma • V Texas • VI New Mexico • VI Arizona • VI W. Virginia ’41 • VII Colorado • VII Florida • VII West Virginia ’44 • VII California • VIII North Carolina • VIII Kansas • VIII Nebraska • VIII Alabama • VIII Massachusetts • VIII Alabama VL • VIII Constellation • VIII Massachusetts B • VIII Alabama ST • VIII Tennessee • VIII North Carolina CLR • VIII Alabama B • IX Iowa • IX Minnesota • IX Delaware • IX Missouri • IX Kearsarge • IX Illinois • IX Kearsarge B • IX Georgia • IX AL Kearsarge • X Montana • X Vermont • X Louisiana • X Ohio • X Oregon • X Rhode Island • X Wisconsin • X BA Montana • ★ Maine
Flugzeugträger	• IV Langley • VI Independence • VI Ranger • VIII Yorktown • VIII Lexington • VIII Enterprise • VIII Saipan • VIII Hornet • VIII Saipan B • VIII AL Hornet • X Essex • X Midway • X Franklin D. Roosevelt • ★ United States

Zerstörer

Niederlande	IX Groningen • X Tromp
U.S.A.	II Sampson • II Smith • III Wickes • IV Clemson • IV DD 214 • V Nicholas • V Hill • VI Farragut • VI Monaghan • VII Mahan • VII Sims • VII Sims B • VIII Benson • VIII Kidd • IX Fletcher • IX Benham • IX Halford • IX Black B • IX Black • IX Johnston • IX GQ Johnny • X Gearing • X Somers • X Forrest Sherman • X Hull • ★ Joshua Humphreys
Commonwealth	III Vampire • VII Haida • VII Huron • X Vampire II
Europa	II Tátra • III Romulus • IV Klas Horn • V Visby • V Muavenet • V Kalmar • VI Västerås • VI Stord • VII Skåne • VII Grom • VII Błyskawica • VII Stord ’43 • VIII Öland • VIII Split • VIII Orkan • VIII Błyskawica ’44 • IX Östergötland • IX Lambros Katsonis • IX Velos • IX Friesland • IX Jäger • X Halland • X Gdańsk • X Småland • X Ragnar • ★ Dalarna
Deutschland	II V-25 • III G-101 • IV V-170 • V T-22 • VI Ernst Gaede • VI T-61 • VI Karl von Schönberg • VII Leberecht Maass • VII Z-31 • VII Z-39 • VIII Z-23 • VIII Gustav-Julius Maerker • VIII Z-35 • IX Z-46 • IX Felix Schultz • IX Z-44 • IX ZF-6 • IX ZF-6 Golden • X Z-52 • X Elbing • X Z-42 • X Georg Hoffmann • X Georg Hoffmann Golden
UdSSR	II Storoschewoi • III Derzki • IV Isjaslaw • V Gremjaschtschi • V Podwojskij • V Ochotnik • VI Gnewny • VII Minsk • VII Leningrad • VII Taschkent ’39 • VIII Ognewoi • VIII Kiew • VIII Proworny • IX Udaloi • IX Taschkent • IX Neustrashimy • X Chabarowsk • X Grosowoi • X Delny • ★ Zorky
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